
Der Soester Kinder- und Jugendzirkus Wir sind wichtig! Wir möchten bleiben

Das Circuszentrum Balloni e.V. hat seit 19 Jahren seine Heimat am Doyenweg in Soest. Nach einem Eigentümerwechsel vor zwei Jahren, wird das Gebäude nun erneut verkauft. Der Verein hat große Sorge, dass nach Ablauf des Mietvertrags (01.03.2025) der Verbleib des Kinder- und Jugendzirkus in der durch viel Eigeninitiative hergerichteten Zirkushalle, nicht mehr gesichert ist.
Das Circuszentrum Balloni bietet seit 20 Jahren für alle Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, sich in der Zirkuswelt auszuprobieren und ihre Talente und Stärken zu entdecken. Am wöchentlichen Training nehmen ca. 120 Kinder- und Jugendliche mit und ohne Behinderung teil. Unsere Artist:innen können in einem geschützten Raum, Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten und Kompetenzen aufbauen. Gelebte Wertschätzung gegenüber einer vielfältigen Gesellschaft ist uns wichtig.
Um unsere inklusionsorientierte Arbeit auch in Zukunft weiterführen und ausbauen zu können, brauchen wir eine sichere räumliche Perspektive.
Gesucht wird daher: Ein Investor dem soziales Engagement am Herzen liegt, der Interesse an der Immobilie am Doyenweg hat und unserem Verein dort langfristig ein Zuhause gibt.
Die Immobilie soll kurzfristig verkauft werden. Das Exposé ist hier zu finden: https://www.groegerhaus.de/aktuelle-objekte/
Mehr über „die Ballonis“ finden Sie hier: www.circuszentrum.de
Kontakt zu uns kann gern per E-Mail über
Herzlich grüßt der Vorstand des Circuszentrums
Ann Reismann, Albrecht Simons von Bockum-Dolffs, Thomas Schnabel, Elke Schmücker, Anke Sindermann
Ballonis suchen neues Zuhause
Vorstand in Sorge, weil die Zukunft der Zirkushalle nicht gesichert ist
Soest – Eigentlich würde die Truppe jetzt kräftig Pläne schmieden und sich überlegen, wie sie ihr Publikum begeistern könnte. Der Verein „Circuszentrum Balloni“ wird in einigen Monaten 20 Jahre alt, ein guter Grund zum Feiern. Doch derzeit prägen Sorgen die Stimmung so manchen Mitstreiters: Corona erschwert die tägliche Arbeit und lässt die finanziellen Ressourcen schmelzen. Dazu müssen sich die Ballonis auch noch nach einem neuen Quartier umsehen. Denn mit einem Eigentümerwechsel sei der Verbleib in der Halle am Doyenweg in Zukunft nicht mehr gesichert. Das berichtet Elke Schmücker vom Vorstand. Die jungen Artisten, ihre Trainer sowie alle, die vor und hinter den Kulissen helfen, brauchen dringend ein neues Zuhause.

Der Abschied nach so langer Zeit falle zwar sehr schwer, hebt Elke Schmücker hervor, doch biete sich auch die Chance, den Einsatz unter dem Motto „Zirkus für alle“ noch zu intensivieren.
Die Manege gehört Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung. Das Ausbildungsteam setzt bei ihren Stärken an, alle helfen sich gegenseitig, sie lernen von- und miteinander, ob sie auf dem Seil balancieren oder am Trapez weit durch den Raum schwingen, wenn sie das Diabolo flitzen und die Keulen tanzen lassen. Viele wachsen über sich hinaus, staunen, was sie alles können, stehen strahlend im Scheinwerferlicht und freuen sich über den Applaus. Die Ballonis möchten das inklusive Angebot als Schwerpunkt noch ausbauen, deshalb fände der Verein ein modernes Domizil mit einer barrierefreien, rollstuhlgerechten Ausstattung einfach klasse. Weil auch die Luftartistik zum Programm gehört, dürfen die Räume nicht zu niedrig, sondern müssten fünf bis sechs Meter hoch sein.
Das rein ehrenamtlich geführte Soester Zirkuszentrum ist beliebt. Elke Schmücker nennt einige Zahlen, um das große Engagement zu verdeutlichen: In den bisher 19 Jahren nahmen um die 1000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene am Trainingsbetrieb teil, wöchentlich sind es 120 im Alter von fünf bis 22 Jahren. Seit der Vereinsgründung fanden 80 große Aufführungen statt, die von etwa 20 000 Zuschauern besucht wurden.“ Darüber hinaus liefen weitere Projekte mit Gastspielen in Seniorenzentren, bei Stadtfesten und in Kindergärten.
In der Pandemie ist es ruhig in der Halle, geübt wird trotzdem, und zwar zuhause mit Videos im Internet. Mit kleinen Filmen hält das Team Kontakt – in der festen Hoffnung, sich bald in größerer Runde wiederzusehen und die Nummern in der Gruppe einzustudieren. „Wir brauchen eine langfristige Perspektive“, meint Elke Schmücker, die ungewisse Situation sei derzeit für alle sehr belastend.
Der Vorstand setzt alles daran, ein geeignetes Quartier zu finden – bisher vergebens. „Wir sind dankbar für jeden Tipp – und für jede Unterstützung“, fügt sie hinzu, „vielleicht finden sich ja Investoren oder Sponsoren, die sich mit uns auf den Weg machen und unsere Vision von einem inklusiven Zirkuszentrum wahr werden lassen, das dann ein leuchtendes Beispiel für gelebte Inklusion in Soest werden könnte.“
Informationen
Wer den Ballonis helfen möchte, ihren Traum zu verwirklichen, findet weitere Informationen unter www.circuszentrum.de

Soest. Noah ist ein Zauberer und will das Publikum mit seinen Tricks verblüffen. Emily wagt sich aufs Trapez und findet es toll, beinahe schwerelos durch die Luft zu schweben. 23 Kinder machen Zirkus und tummeln sich drei Tage lang in der schillernden Welt der Artisten. Die Spannung steigt, denn am Ende öffnen sich die Türen für das „hochverehrte Publikum“.
Im Zirkus ist es selbstverständlich, sich gegenseitig zu helfen“, betont Elke Schmücker, im Rathaus zuständig für den Bereich Jugendarbeit. Morgens um 10 Uhr: Die Proben beginnen, die Halle füllt sich. Trainer Jürgen Klug weiß die Truppe zu begeistern, noch eineinhalb Tage haben alle Zeit, ihre Nummern einzustudieren – und jeder hat das Passende für sich gefunden. Die einen entscheiden sich die Bewegung, andere für das darstellende Genre. Die Luftakrobatik sei besonders angesagt, berichtet Elke Schmücker. Vor allem bei den Mädchen stehe das Trapez hoch im Kurs, doch allmählich entdeckten auch die Jungen dieses vielseitige Turngerät, das an der Decke hängt, für sich.
Andere bleiben lieber auf dem Boden oder balancieren auf dem Drahtseil. „Es ist einfach schön, vor Publikum aufzutreten und Applaus zu bekommen“, freut sich Luisa schon auf die Abschlussvorstellung.
Nun dauert es nicht mehr lange, und die Kinder stehen im Scheinwerferlicht. Das Publikum wird staunen, was die Nachwuchs-Magier zustande bringen. „Passend zu den Ferien bauen wir Urlaubsutensilien wie Handtücher und Sonnenbrillen als Requisiten ein“, verrät Jürgen Klug.
Auch die Clowns sind gut drauf, denn sie wollen die Zuschauer bei Laune zu halten. Laura gehört zu ihnen, und sie ist überzeugt, dass es einiges zu lachen gibt. Familie und Freunde sind eingeladen, sie sollen einen wunderschönen Nachmittag erleben.
Wer hoch hinaus will, darf keine Angst haben, und wer die schwarze Kunst beherrschen möchte, muss das Publikum in die Irre führen. Mit dieser bunten Mischung aus Revue und Illusion warten die Kinder auf, und bei allem, was sie einüben, ist Teamarbeit gefragt.
Das klappt prima, weiß Elke Schmücker aus Erfahrung. Die 10- bis 14-Jährigen genießen die Wertschätzung, die sie erfahren, sie machen mit und sie staunen, was sie können, erkennen ihre Talente und sind neugierig darauf, was sie noch alles lernen. Sie tauchen, so Elke Schmücker, in eine neue Welt ein. Handicaps spielten keine Rolle. „Hereinspaziert“, heißt es bei der Premiere zum Finale des Ferienspaßes.
Wettkochen der Bürgermeister:

| Viel Aufregung, hohe Konzentration und eine echt heiße Sache: Vor dem ersten Gang konnten die Gäste den kochenden Protagonisten des Abends über die Schulter schauen – anschließend durften die einen arbeiten, die anderen genießen. Fotos: Dahm |
Soest - Ein am Boden robbender Bürgermeister, ein Koch mit Hang zur Perfektion und eine Gattin, die mit viel Lust am Kochen und Dekorieren zum Höhenflug einlädt: Diese drei Zutaten hoben das finale Anzeiger-Wettkochen in ungeahnte Dimensionen. Und bescherten dem Circuszentrum Balloni eine satte Spendensumme.
Wer sich mit Harry Luhmann von der Soester Steinkiste einlässt, bekommt es mit einem ehrgeizigen Typen zu tun. Und weil Luhmann dabei nichts dem Zufall überlässt, mussten sich Eckhard Ruthemeyer und dessen Frau Susanne ins Zeug legen, um höchsten Ansprüchen zu genügen.
Beispiel? Weil sich Luhmann in den Kopf gesetzt hatte, das Menü unter der Überschrift „Gut – lecker – Soest“ mit essbaren Wildblumen zu garnieren, robbte er gemeinsam mit Eckhard Ruthemeyer frühmorgens auf Hiddingser Wiesen herum, um die bunte Pracht zu ernten. Am Dienstagabend präsentierte das Trio in der Kochschule „Bethlehems Stall“ nicht nur deshalb ein Dreineinhalb-Gänge-Menü, das neue Dimensionen eröffnete.
als Gruß aus der Küche kam mit Pumpernickel, Schinken und Wachtelei noch bodenständig, ja irdisch daher. Doch schon bei der Vorspeise, einem Kräutercrepe (Luhmann ließ sie vom Teller nehmen, um sie nachzuwärmen) mit Pfifferlingsragout, machte sich am Gaumen ein erhebendes Gefühl breit: Die Wildblumen grüßten so lieblich vom Teller, dass sich auch die Herzen der Gäste öffneten wie eine Blüte. Jetzt erst nahmen viele die Umgebung wahr: eine Speisekarte in Herzform mit Soester Anstecker, eine liebevolle Tischdeko – beides nach Ideen von Susanne. Die gab ihrem Eckhard parallel entschlossene Anweisungen fürs Hauptgericht. Der in Sachen Kochen nur mit einem übersichtlichen Talent ausgestattete Bürgermeister folgte – und schnitt und dekorierte, richtete an und servierte. „Ich habe noch nie gekocht“, gab der Bürgermeister zu. „Aber die Beschäftigung mit den Zutaten, das Säubern und Zuschneiden von Obst und Gemüse habe ich als geradezu meditativ empfunden.“ Zum Mitmachen bei der Anzeiger-Aktion habe ihn seine Frau animiert: „Sie sagte: Ja klar machen wir da mit!“

| Im Siegestaumel: Elke Schmücker (rechts) freute sich über eine satte Spende, nachdem sich bei Eckhard und Susanne Ruthemeyer sowie Harry Luhmann (2. von rechts) einen Abend lang alles um möglichst perfekte Teller gedreht hatte. |
Mitmachen allein ist für den Perfektionisten Luhmann nicht genug. 14 Tage haben die Vorbereitungen insgesamt gedauert, „und am letzten Tag musste ich noch die Pfifferlinge austauschen und einige Zutaten erneut einkaufen“, erzählte er. Ein Mitarbeiter seines Lokals hatte die erste Marge aus Versehen anderweitig verwendet. Zurück zum Menü. Der Hautgang bestach durch ein so butterzartes Ochsenbäckchen, dass sich das Meerrettichpesto als Gegenspieler und die Möhren-Kartoffel-Komposition echt anstrengen mussten. Ein Genuss.
Beim Dessert entführte das Trio die Gäste endgültig aus der Realität: Heidelbeerluft um einen Käsekuchentraum der Susanne Ruthemyer, das hatte das Zeug zum Abheben. Zum Glück gab‘s noch Pumpernickel-Brösel dazu: eine Erinnerung daran, dass es auch Irdisches gibt, über das es sich zu reden lohnt.
Das Circuszentrum Balloni zum Beispiel. Dessen Chefin Elke Schmücker war am Ende des Abends ganz aus dem Häuschen, als sie von einem satten vierstelligen Spendenbetrag erfuhr, der nun unter anderem für den integrativen Ansatz in der Zirkusarbeit genutzt werden soll.
Ganz schön aus dem Häuschen war auch die Jury. Mit 29,5 von 30 möglichen Punkten ordnete sie die Vorspeise in fast überirdische Sphären ein, blieb bei Hauptgang mit 27,5 knapp unter diesem Votum und gab fürs Dessert 30 von 30 Punkten. Unterm Strich stehen für Soest 87 Punkte – und damit exakt das gleiche Resultat wie für das Möhnesee-Trio. Deshalb dürfen sich mit Eckhard Ruthemeyer und Hans Dicke nun gleich zwei heimische Erste Bürger mit dem Titel „Bester Bürgermeisterkoch unter der Bördesonne“ schmücken.
Am Ende nur Sieger
Vier kochende Bürgermeister, vier Sozialprojekte, viele zufriedene Gäste – und am Ende der vier vom Anzeiger und der Kochschule „Bethlehems Stall“ präsentierten Koch-Events nichts als Sieger: Am späten Dienstagabend gab‘s bei einem Sekt die Chance, letzte Unklarheiten auszuräumen. Antworten auf Fragen nach der schönsten Optik, den meisten Punkten oder den exakten Spendenbeträgen beantwortet der Anzeiger am Samstag auf einer Ortsgespräch-Seite. Wir wünschen guten Appetit.
Soester Anzeiger, 01.11.2018
Mit viel Spaß studieren Kinder ihr eigenes Theaterstück ein

Schon bei der Generalprobe bewiesen die Kinder ihre schauspielerischen und akrobatischen Talente. Foto: Richter
Soest. "This is me! - Weil ich bin was ich bin" - unter diesem Motto übten insgesamt 15 Kinder innerhalb von kürzester Zeit in den Herbstferien ein Theaterstück ein, das nicht nur die schauspielerischen Talente forderte, sondern auch das Singen, Tanzen und die Artistik mit einbezog.
In fünf Akten erzählen die Kinder mit ihren Stimmen, Bewegungen, Kostümen und Gesichtsausdrücken eine Geschichte von armen Menschen, die nichts haben, außer sich selbst. Sie leben auf der Straße und sind glücklich über jede Brotkrume, die sie erhaschen können.
Singen, Tanzen, Akrobatik
Dabei werden die armen von Leuten, denen es an nichts mangelt, schikaniert und von ihrem Platz verjagt. Als zwei Leute vom Zirkus zufällig auf die bettelnde Gruppe treffen, erkennen sie das Potenzial in jedem einzelnen. Eine Frau mit Bart, ein unglaublich dicker Mann und zwei Geschwister, die akrobatisch sehr begabt sind. Wohin würden diese Menschen besser passen als in einem Zirkus?
In der Manege können die Armen endlich ihre Talenten nutzen und begeistern die Zuschauer mit ihrer Vorstellung. Plötzlich kommen ein paar Rüpel in die Aufführung, sehen, was die ehemals Obdachlosen zu leisten und wollen besser sein. Mit dem Spruch: "Was die können, können wir schon lange", versuchen Sie einen eigenen Trick - dabei stürzt einer gefährlich.
Sofort eilen ihm die Zirkusleute zur Hilfe und retten sein Leben. Zum Dank möchte der Verletzte sich mit Ihnen versöhnen - und natürlich wird das Angebot nicht ausgeschlagen. Das Theaterstück entwickelten die Kinder zusammen mit Walter Hönig, der schon häufig Musicals organisiert und betreut hat, und Elke Schmücker vom Circuszentrum Balloni, in dessen Räumen geübt und aufgeführt wurde.
In drei Tagen fanden die Kinder ein Thema, suchten die Musik aus und übten selbst geschriebene Texte und Grundstücke ein. "Besonders wichtig ist mir, dass die Kinder Spaß dabei haben", sagt Hönig. Dafür sei es wichtig, dass die Teilnehmer vieles selbst bestimmen und gestalten können.
Gefördert wurde dieses Projekt vom Kulturrucksack NRW. Die Organisationen übernahm das Kinder- und Jugendzentrum Wiesentreff, wobei Wiesentreffleiterin Katharina Dietrich und Mitarbeiter Nico Nierling die Sache tatkräftig unterstützten. har
DIE GLORREICHEN SIEBEN
Was macht Dir Spaß am Theaterprojekt?
Marlen (10) Lohne
Mir macht besonders das Schauspielern großen Spaß und ich finde es gut, dass alle so nett zu einander sind. Bisher habe ich noch nichts in diese Richtung gemacht und ich bin hier das erste Mal dabei.
Hannah (12) Soest
Das Theaterspielen gefällt mir besonders gut. Früher habe ich schon einmal etwas mit Schauspielerei gemacht und ich bin auch jeden Dienstag im Circus Balloni und trainiere dort mit anderen zusammen.
Mia (11) Soest
Mir gefällt eigentlich alles. Ganz besonders mag ich die Akrobatik, deswegen bin ich auch am Trapez. Da damals für dieses Projekt noch Plätze frei waren, dachte ich mir, ich probiere es einfach mal aus.
Jule (12) Welver
Ich war vorher schon in der Theater AG meiner Schule. Als meine Mutter mir vorgeschlagen hat, hier mit zu machen, war ich sofort dabei. Ich habe sogar mit Marlen einen richtigen Rap-Song für das Stück geschrieben.
Mahdi (10) Soest
Ich mache bei dem Projekt, mit weil es mir Spaß macht. Das Theaterspielen und dabei der Clown zu sein, gefällt mir sehr. Bei Circus Balloni bin ich zum ersten Mal, vorher war ich schon in einem anderen Circus.
Finn (9) Soest
Ich wollte am Anfang einfach mal schauen, wie es hier so ist. Jetzt bin ich froh, dass ich hier mitmache. In der Schule habe ich Theater und die Zauberei kennengelernt, selbst geschauspielert habe ich zuletzt im Kindergarten.
Makou (11) Soest
Ich wollte in den Ferien aktiv sein und nicht nur zu Hause rumsitzen. Bei dem Projekt hier machen mir vor allem das Tanzen und die Aufführung Spaß. Geschauspielert habe ich vorher noch nicht.
15.10.2018 Soester Anzeiger

Soest - Es war zwar bereits das elfte seiner Art, in einer Hinsicht aber sicherlich einzigartig: Nie zuvor dürften beim Soester Circusfestival die Heizkosten derart niedrig ausgefallen sein.
Mitte Oktober noch solche Temperaturen, das ist ungewöhnlich für die Show, die das Circuszentrum Balloni alle zwei Jahre im Zelt des Circus Tausentraum veranstaltet. Die Menschen sitzen im T-Shirt um die Manege, die Hitze steigt rasch unter der Kuppel.
Umso vertrauter und bewährter das Konzept: Zwei Profiacts wechseln sich mit den Soester Kindern und Jugendlichen ab. Doch bei den älteren Jugendlichen, fast schon „alten Hasen“, zeichnet sich eine Entwicklung ab, zeigt sich nicht nur, wie sehr sich diese Arbeit in Kindestagen auf die Motorik auswirkt, sondern auch, zu welchen Leistungen junge Talente in der Lage sind, wenn sie entsprechend gefördert werden und selber hartnäckig am Ball bleiben. So fallen zwei Mädchen ganz besonders auf: Franziska Lippsmeier und Laura-Sophie Bögerhausen beweisen als Engelchen und Teufelchen an Trapez und Schlaufe nicht nur eine ungeheure Kunstfertigkeit, sondern auch eine starke Präsenz. Sie erhalten mindestens ebenso großen Applaus wie die Profis.
Ebenfalls ein Günstling des Publikums: Eine inklusive Gruppe mit mehreren gehandicapten Kindern. Die Balanceakte, die sie mit ihren Trainern einstudiert haben, sind in der Tat ein Kunststück. Rührend zu sehen, wie die anderen Kinder und Jugendlichen sich wie selbstverständlich um sie kümmern. Die übrigen Kinder turnen wieder in einfallsreichen Kostümen durch die Manege: Als Jim Knopf und Lukas samt Lokomotive Emma auf dem Drahtseil, als Minions, als Flamingos am Trapez, als Fallschirmspringer auf dem Trampolin – und natürlich als Clowns.
Die Profis haben es tatsächlich in sich. Das Duo „Green Gift“ aus Berlin beeindruckt durch Originalität und Vielseitigkeit. „Frau Bonse“, nach eigenen Ausführungen eine ehemalige Musiklehrerin, und ihr einstiger Schüler „der Michael“, verbinden das Vermögen, sich neue Instrumente auszudenken, mit artistischen Fähigkeiten. Sie trommeln oder blasen bekannte Stücke aus U- und E-Musik auf Plastikrohren oder aber spielen eine Art elektronisches Keyboard nicht mit den Fingern, sondern mit Tischtennisbällen. Umso überraschender letztlich eine rein artistische und nicht minder komische Jonglage mit Sitzbällen.
Die junge, hochathletische und aufreizend hübsche Seiltänzerin Silea, ebenfalls aus Berlin, ist leider nur zweimal zu sehen im Programm, zunächst mit einer ausgefallenen Nummer, in der sie auf Flaschen balanciert, später mit einem Drahtseilakt, der buchstäblich zur Spagatnummer wird – das tut schon beim Hinsehen weh.>/p>
Nebenbei: Das Circuszentrum ist auf der Suche nach einem Trainer für die Einradgruppe und nach Paten für eine neue Bestuhlung des Saal am Doyenweg. Die bisherige Bestuhlung ist reif für den Wertstoffhof. Für 30 Euro gibt es Patenschaft über einen Stuhl, für weitere 18 Euro wird der mit einem Namensschild oder dem Firmelogo des Spenders auf der Rückseite der Lehne versehen.
Die Patenschaft erfolgt per Überweisung auf das Konto des Circuszentrums Balloni e.V., IBAN: DE29 4145 0075 0000 0700 94, BIC: WELADED1SOS.
KLaus Bunte

Soester Anzeiger 12.10.2018
Heute beginnt das "11. Soester Circus Festival" vom Circuszentrum Balloni an der Stadthalle. Über drei tage hinweg zeigen 100 Profis und Amateure, den Zuschauern, was sie Zeit eingeübt haben. Währennd der gestrigen Generalprobe - unser Bild zeigt Franziska Lippsmeier und Laura Sophie Bögershausen - zeigten alle Beteiligten bereits vollen Einsatz und sind bestens auf die Vorstellung am heutigen Abend um 18 Uhr vorbereitet. Wer nicht zur ersten Vorführung kommen kann, hat am Samstag um 10.30 und 14.30 Uhr und am Sonntag um 14.30 Uhr noch eine Möglichkeit. Karten gibt es über Hellweg Ticket, auch beim Soester Anzeiger. har/Foto: Dahm

