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(Circus)Festival der Fantasie feiert runden Geburtstag

Mit artistischer Leichtigkeit nahmen Amateure und Profis die Besucher mit in eine andere Welt.

Soest - „Hat!“ Gunnar grübelt. „Sonst wär er nicht!“ Irina stutzt. Ein Knirps strahlt, das Publikum grölt. Schräge Aufgabe für zwei Überraschungskandidaten aus dem Publikum: Wie haut man den Musikclowns nur in der richtigen Reihenfolge auf die Mütze, damit die schön singen: „Mein Hut, der hat drei Ecken...!“ Es dauert ein wenig, aber dann klappt es, und dafür gibt es viel Applaus im Zirkuszelt.

Das stand an diesem Wochenende neben der Stadthalle und platzte am Wochenende gleich mehrfach aus allen Nähten. Mit vier rappelvollen Vorstellungen von Freitag bis Sonntag entführte das zehnte „Soester Circusfestival“ auf den Spaßplaneten, und Dutzende von Kindern aus den Gruppen des „Circuszentrums Balloni“ verzauberten ihr Publikum: Stelzenläufer, Einradfahrer, Clowns, Jongleure, unerschrockene Drahtseilartisten und Ballakrobaten heimsten ihren verdienten Applaus ein.

Neben den Kleinen und Großen aus dem Circuszentrum zeigten Profis ihr Können: Entertainer, Ganzkörpertrommler, Rhythmusknacker und Vocalartist Andi Steil führte durchs bald dreistündige Programm, Antje Pode balancierte mit Koffern, Bällen und Handtaschen auf einem großen Ball und schwebte flink, elegant und elfengleich am Vertikalseil unter der Zirkuskuppel.

Fotos Soester Zirkusfestival 2016

 Die „Hocker-Rocker“ machten genau das und verblüfften mit einer rasanten Choreografie: Jonglage, Breakdance und Luftrollen in einem – das haute in der Tat vom Hocker.

Fast 40 Ehrenamtliche vom Zirkusverein wieselten durch die Manege, räumten auf und ab, kümmerten sich hinterm Vorhang um alle Kleinigkeiten.

„Ihr habt ein Imperium aufgebaut in den letzten 25 Jahren“, lobte denn auch der Vereinsvorstand nach dem großen Finale. Das Lob galt David Selle und Elke Schmücker, die ohne je einen dicken Blumenstrauß nicht aus der Manege kamen. Wie man sich so fühlt nach drei Stunden Vollgas? „Erleichtert“, lächelte David Selle: „Es ist so schön, wenn alles geklappt hat und die Besucher alles drumherum vergessen konnten.“

Übrigens: Gesucht werden noch Paten für die ausländischen Kinder, die sich die Trainingsgebühr in den Gruppen nicht leisten können – aber so gerne auch mal in der Manege stehen würden. Die ist schließlich so multikulti, international und unkompliziert, wie es wohl leider nur die Circuswelt sein kann.

Der besondere Zauber der Zirkuswelt

 

Der Zirkus ist die Welt von Elke Schmücker und David Selle

Wie oft er schon in der Manege stand, lässt sich nicht zählen, doch David Selle ist immer wieder fasziniert von der Magie dieser bunten, wunderbaren Welt. Die große Zirkusleidenschaft teilt er mit Elke Schmücker. Als „Duo Balloni“ traten die beiden vor 25 Jahren zum ersten Mal auf. In Soest steigt jetzt das zehnte Zirkusfestival: ein doppelter Grund zum Feiern.

„Dabei sind wir damals mit nur einem Koffer angefangen“, schildert Elke Schmücker den Start mit spärlichen Requisiten. Die beiden erfüllten sich seinerzeit einen Traum: Sie wollten das Publikum mit ihrem eigenen Programm begeistern. Begonnen hatte alles auf einer Freizeit der Evangelischen Jugend. Dort lernten sie sich als Jugendliche kennen. David Selle hatte vorher schon auf einem Kirchentag das Tellerdrehen gelernt, die Ferientage verbrachte er mit Jonglieren. 

Elke Schmücker sah interessiert zu und stieg dann selber ins Training ein. Ganz schön mutig sei es gewesen, im Jahre 1997 auf dem Petrikirchhof das erste Soester Kleinkunst-Festival aufzuziehen, damals noch unter der Regie der Evangelischen Jugend, sagen sie. Noch nie hatte mitten in der Stadt ein Zirkuszelt gestanden. David Selle berichtet, bei der Suche nach einem geeigneten Chapiteau sei sein Onkel behilflich gewesen. Der kannte die Cassellys, eine Zirkusfamilie, die sich gern mit „Sack und Pack“ auf den Weg nach Soest machte – und auch ihre Tiere mitbrachte. 

Das war der Einstieg in eine jahrelange gute Zusammenarbeit. David Selle erinnert sich noch gut an den Esel der Cassellys, der jedes Mal, wenn die Glocken läuteten, lautstark seinen Unmut äußerte, und an die Ponys, die sich einmal selbstständig machten und durch die Fußgängerzone marschierten. 

Dank sagen Elke Schmücker und David Selle all den Ehrenamtlichen, die keine Arbeit scheuen und auch jetzt wieder anfassen, um ein Wochenende mit vielen magischen Momenten zu bieten. Die Generalproben sind gelaufen, am Freitag, 7. Oktober, steigt die Premiere. 

Vorstellungen Freitag, 7. Oktober, um 18 Uhr, Samstag, 8. Oktober, um 11 und 15 Uhr, Sonntag, 9. Oktober, um 14.30 Uhr. Karten im Vorverkauf über Hellweg-Ticket.

Nachhaltig beeindruckt von Israel-Reise

 

Anke Sindermann und Elke Schmücker (links) sowie Sabina Kocot vom Circus-Zentrum Balloni begleiteten 13 Junge Soester auf der Reise nach Israel. 

Nach einer Diaschau, die viele Erinnerungen weckte, gab es ein typisch israelisches Büffet. „Wir waren in der ersten Osterferienwoche mit den Jugendlichen in Kiyat Ono“, berichten Elke Schmücker vom Zirkuszentrum und Theaterpädagogin Sabina Kocot, die den Austausch organisiert hatte. Fördermittel des Bundes hatten die Fahrt ermöglicht, nachdem die israelische Gemeindegruppe im August 2015 Soest besucht hatte. 

In ihren israelischen Gastfamilien konnten die Reisenden hautnah und direkt den Alltag in einer anderen Religion erleben. „Ziel des Austauschs ist natürlich, das deutsch-israelische Verhältnis zu verbessern und zu stärken“, erklärt Sabina Kocot, die seit über 30 Jahren das kleine Land im Nahen Osten bereist. „Israel ist in etwa so groß wie Hessen. Doch es gibt dort alles von schneebedeckten Bergen bis zur Wüste“, beschreibt Kocot. Ihre Begeisterung teilen die 13 Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 20 Jahren. 

„Wir würden jederzeit wieder hinfahren“, erklären sie übereinstimmend. „Wir wurden herzlich und völlig ohne Vorurteile von unseren Gastgebern aufgenommen und waren sofort in der Gruppe integriert“, erinnern sich die jungen Leute. Besonders nachhaltig wirkte der Besuch des Holocaust Mahnmal „Yad Vashem“ in Jerusalem. „Wir waren betroffen“, sagte ein Mädchen. „Aber unser Tourguide hat uns klar gemacht, dass wir keine Schuld haben, aber in der Verantwortung stehen solche Dinge in Zukunft zu verhindern“. Das sei gerade heute, wo viele einen Rechtsruck befürchten, eine berechtigte Mahnung. 

Zum Purimfest, ein dem Karneval vergleichbaren Fest der Juden, zeigten die Soester akrobatische Einlagen und Jonglagen und hatten viel Spaß. Von der Offenheit und dem Gemeinsinn der Israelis waren sie begeistert. Ein Höhepunkt war ein Besuch am Ostersonntag in Jerusalem. Die Gruppe besuchte nur die Neustadt. „Die Sicherheitslage war nicht so, dass wir den Besuch der Altstadt machen konnten“, sagte Elke Schmücker. „Wir hatten vorher mit den Eltern gesprochen und dabei klar gemacht, dass wir alles für die Sicherheit tun werden. Wir waren überall da, wo auch die Gastgeber waren“, führte sie aus. 

Auch die Eltern zogen ein positives Resümee. Iris und Gerhard Däublin, deren Kinder Malte (15) und Wiebke (17) mit in Israel waren, sagten: „Die Kinder sind reifer geworden, sie waren regelrecht beseelt von den vielen positiven Eindrücken. Diese Erfahrungen, ein Land mit einer anderen Religion und Kultur, kennenzulernen und an der Wiege dreier Weltreligionen gewesen zu sein, wird sie nachhaltig prägen“.

Soester reisen nach Israel

Soest -  Im vergangenen August war eine Gruppe junger Leute aus Israel in Soest zu Gast. Jetzt bereiten sich die Soester Jugendlichen des Circuscentrums Balloni auf ihren Gegenbesuch vor. Vom 21. bis zum 28. März wird die Gruppe nach Israel reisen und dort ihre Austauschpartner wiedertreffen.

Am vergangenen Samstag veranstalteten Elke Schmücker, Leiterin des Circuscentrums, und Sabina Kocot als Begleitpersonen ein Treffen in den eigenen Hallen, um sich gemeinsam auf die fremde Kultur vorzubereiten und sich über die besondere Geschichte des Landes Israel zu informieren.

Die Wahl für den Austausch sei auf Israel gefallen, „aufgrund des besonderen Verhältnisses zwischen Deutschland und Israel, das durch die Geschichte stark geprägt wurde“ , erklärte Sabina Kocot. Sie selbst lebte für eine längere Zeit in Israel und ist deshalb gut vertraut mit der dortigen Lebensweise. Für sie stelle der Austausch auch „eine Chance dar, um Vorurteile aus dem Weg zu räumen“.

Da es sich bei den Besuchern aus Israel auch um eine künstlerisch engagierte Gruppe gehandelt habe, die unter anderem „body percussion“ ausübt – also Klangerzeugung mit Händen, Fingern und Füßen – nahmen beide Gruppen während des Besuchs im August an Workshops teil und luden zum Abschluss zu einer gemeinsamen Aufführung ein.

Seit august wird der Kontakt mit den Tauschpartnern über das Smartphone gehalten, doch die Soester freuen sich schon jetzt, die vertrauten Gesichter aus Israel baldwiedersehen zu können. Elke Schmücker gefiel an dem Besuch vor allem, wie schnell sich die Partner angefreundet hätten, die Sprachbarriere sei kein Problem gewesen, der künstlerische Bezug habe beide Gruppen direkt verbunden.

Mit dem Flugzeug wird es im März zunächst nach Tel Aviv gehen und von dort aus zum Reiseziel Kiryat Ono, in der die Jugendlichen von ihrer Gastfamilie aufgenommen werden. In den sieben Tagen möchte die Gruppe natürlich einiges sehen, insbesondere möchten sie das „Yad Vashem“, die Holocaust-Gedenkstätte, besuchen. Das Rahmenprogramm wird von den Gastgebern selbst auf die Beine gestellt.

Doch natürlich soll es auch eine Zirkusaufführung geben. Besonders gespannt ist die Gruppe auf den jüdischen Feiertag „Purim“, dieser werde stets ausgelassen gefeiert. Die Soester freuen sich, ein solches Fest einer anderen Kultur miterleben zu können.

Alle sind gespannt auf die Reise und freuen sich darauf, neue Erfahrungen sammeln zu können. Der Teilnehmer Nils Sindermann ist zum Beispiel sehr gespannt auf die Reise. „Ich habe mich in den vergangenen Monaten intensiv mit der Kultur und der Geschichte des Landes beschäftigt und kann es jetzt kaum erwarten, Israel kennen zu lernen“, sagt er. Letzte Bedenken seien seit dem Besuch der Jugendlichen aus Israel verflogen.

Auch Elke Schmücker und Sabina Kocot sind im Reisefieber und freuen sich auf „ein besonderes Land und eine besondere Herausforderung“.

Hier finden Sie den Bericht aus dem August

Jugendliche aus Soest und Israel in der Manege

Kinder aus aller Welt als Stars in der Manege

Soest – „Wie sehe ich aus?“ Der kleine Junge läuft stolz wie Oskar durch das Circuszentrum und präsentiert sich in seinem Bühnenoutfit. Eigentlich trägt er „nur“ einen Blaumann – doch für ihn ist es mehr: sein Kostüm, in dem er gleich seiner Familie und allen anderen zeigen wird, was er gelernt hat. Er wird darin mit einigen anderen Jungs auf einer Leiter herumklettern und vom Trampolin aus Saltos schlagen.

Im Rahmen des Förderprogramms „Kultur macht stark“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gehörte das Circuszentrum „Balloni“ beim zweiten „talentCampus“ ausschließlich Kindern zwischen zehn und 15 Jahren, die in der Unterkunft für Asylbewerber in der Waldstraße leben sowie Migrantenkindern aus dem Soester Süden. Am Samstagmittag gaben sie ihre Abschlussvorstellung.

Zunächst generierte sich die 30-köpfige Schar noch als ein multinationaler „Sack voll Flöhe“, der sich zusammenraufen mussten, und der mal mehr, mal weniger über Deutschkenntnisse verfügte, deren Vermittlung aber vormittags auf dem Lehrplan stand. „Doch untereinander können sich die Kinder dann eben hauptsächlich nur auf Deutsch unterhalten“, weiß Anja Plesser. Als Fachbereichsleiterin Sprachen bei der VHS begleitete sie das Projekt. „Und die Verständigung funktionierte von Tag zu Tag besser.“

Voll des Lobes ist sie auch für die Vernetzung im Soester Süden: „Hier kennt jeder jeden, die Migranten werden gleich mit Namen begrüßt.“ Die Arbeit an einer Zirkusaufführung sei vor allem deshalb für ein solches Projekt geeignet, „weil man den Kindern sehr viel über Gestik und Mimik vermitteln kann. So können sie das nachmachen, was sie sehen“, verdeutlicht Elke Schmücker vom Circuszentrum. Viele der Kinder hätten gar nicht gewusst, was da auf sie zukomme, bislang hätten sie noch gar nicht oder kaum gewusst, was ein Zirkus eigentlich ist. „Doch je mehr sie merkten, worum es geht, desto mehr tauten sie auf, desto mehr lernten sie, zusammenzuarbeiten – denn eine Zirkusaufführung gelingt nur im Team.“

Junge Künstler mit Bühnenpräsenz

Auch das Selbstbewusstsein und die Bühnenpräsenz hätten schnell zugenommen, so Elke Schmücker. Es habe sogar jede Menge schauspielerisch begabter „Rampensäue“ gegeben: „Gerade die Jungs waren enorm mutig. Die hatten überhaupt keine Angst, etwas auszuprobieren. Dass jemand in einer Woche lernt, von einer Laufkugel auf die nächste zu springen, hat man sonst nicht.“ Das Geld, um ihre Kinder weitertrainieren zu lassen, werden die wenigsten Eltern haben. Die Gruppe komplett unentgeltlich zu übernehmen, kann sich die Einrichtung nicht leisten, bedauert Elke Schmücker, „aber für einzelne Fälle ginge es gut über Patenschaften, sprich, dass man jemand findet, der sie herbringt, begleitet und vielleicht auch den Beitrag übernimmt.“ -  kb

Jugendliche aus Soest und Israel in der Manege

Jugendliche aus Israel und aus Soest stellen die Förderung von Toleranz, Teamfähigkeit und Weltsicht in den Mittelpunkt ihrer Arbeit.

Soester Anzeiger

Soest - Einen Jugendaustausch besonderer Art erleben 19 Teilnehmer aus Soest und dem israelischen Kiryat Ono im Circuszentrum Balloni. Mit Methoden aus Akrobatik, Theater und Tanz wollen sie an Bildern und Vorstellungen arbeiten, die sie von sich und den neuen Freunden haben.

Im Zentrum stehen die Förderung von Toleranz, Teamfähigkeit und Weltsicht.

Die grundlegende Idee, mit Jugendlichen kulturell unterschiedlichen Hintergrundes künstlerisch zusammenzuarbeiten, so erzählt Tanz- und Theaterpädagogin Sabina Kocot, habe vor einigen Jahren ihr im vorigen September verstorbener Mann, Ulrich Meyer-Kocot, damaliger Geschäftsführer des Soester Entwicklungsnetzes, gehabt.

Nun griffen sie und Elke Schmücker vom Circuszentrum Balloni den Gedanken wieder auf. Nach intensiver Vorbereitungszeit, in die das gesamte Circuszentrum, vom Vorstand bis zu den Eltern, einbezogen war, arbeiten nun acht israelische und elf Soester Jugendliche in Workshops auf künstlerischer Ebene miteinander. Die Soester treffen hier auf Body-Percussion-Performer aus Kiryat Ono, einer Stadt aus dem Bezirk Tel Avivs.

Die israelische Gruppe trainiert seit acht Jahren unter der Leitung von Moshe Davidovich. Er verspricht sich von dem Jugendaustausch neben dem Spaß, den diese Woche bringen wird, vor allem, dass die Jugendlichen miteinander und voneinander lernen. „Ich bin überzeugt davon, dass dies mit der Zirkuskunst hervorragend gelingt“, so der 33-Jährige.

Die meisten israelischen Besucher sind zum ersten Mal in Deutschland. In Soest leben sie in Gastfamilien. Der 17-jährige Ron ist gespannt, was ihn erwartet. Auf dem Programm steht auch ein Rundgang durch die Stadt unter besonderer Berücksichtigung der Spuren jüdischen Lebens. „Wir sind hier, um Freunde zu gewinnen, Erfahrungen zu sammeln und viel Neues zu lernen. Wir freuen uns, mehr über die deutsche Kultur zu erfahren“, schildert er. Es gibt auch schon erste Pläne für den Gegenbesuch der Soester nächstes Jahr zu Ostern.

Auch Laura-Sophie (15), Stella-Amena (13) und Franziska (14) vom Circuszentrum Balloni sind Feuer und Flamme. „Als uns von dem Jugendaustausch erzählt wurde, mussten wir nicht lange überlegen. Wir haben uns schnell entschieden, mitzumachen. Es ist eine einmalige Gelegenheit!“ Die drei Mädchen sehen auch einen praktischen Nebeneffekt des Programms: Sie können hier ihr Schul-Englisch anwenden und – so die Hoffnung – verbessern. Gefördert wird der Jugendaustausch vom Landesjugendamt über das Koordinierungszentrum Deutsch-israelischer Jugendaustausch „ConAct“. Die Mittel kommen aus dem Kinder- und Jugendplan des Bundes über das Bundesministerium für Familie.

Die Ergebnisse der Workshop-Arbeit werden die Jugendlichen in einer öffentlichen Show am Mittwoch, 19. August, um 18 Uhr im Circuszentrum Balloni, Doyenweg 15, Soest präsentieren.

In der Welt der Seifenblasen

Einen besonderen Gast werden die Jugendlichen am Mittwoch empfangen. Die Artistin Andju Ormeloh, die in Rom eine eigene Zirkusschule leitet, wird die Teilnehmer des Jugendaustausches in einem Workshop in ihre Welt der Seifenblasen führen. In ihrer Show „Kiho – Träume in Freiheit“ am Freitag, 21. August, 19.30 Uhr, und Samstag, 22. August, 18 Uhr, stellt sich die deutsch-italienische Artistin dem Publikum im Circuszentrum vor. Karten für 8 Euro gibt es nur an der Abendkasse. - al

Kinder lernen Artistik und Deutsch

Soest - Einmal als Clown in der Manege stehen und die Leute zum Lachen bringen! Das ist ein Wunsch, der viele Kinder verbindet. Spaßmacher sind beliebt – auch bei den jungen Artisten aus acht Ländern auf drei Kontinenten, die die ganze Woche über ihre Kunststücke einstudierten.

Morgens trafen sie sich zum Sprachunterricht. Die 8- bis 15-Jährigen leben noch nicht lange in Soest. Ein Teil von ihnen wohnt im Asylheim an der Waldstraße. Manche trafen erst kürzlich dort ein, weil sie mit ihrer Familie aus der Heimat geflüchtet sind.

In der neuen Umgebung ist alles fremd. Nur wenige der Kinder sprechen ein paar Brocken Deutsch. Doch die Gruppe versteht sich – auch ohne Worte. Der Clown macht seine Faxen, lässt Mimik und Gestik sprechen und kommt beim Publikum an. „Es ist schön zu sehen, wie fröhlich die Kinder sind und wie munter sie sich bewegen“, sagt Elke Schmücker vom Circuszentrum Balloni.

 „Hier gibt’s keine Grenzen“, meint auch Wilfried Moessing von der Volkshochschule. Die Kinder verständigen sich, sie kommen miteinander klar. Bauen sie eine Pyramide, wissen sie: Das geht nur gemeinsam, einer braucht den anderen. Das Projekt kam durch die Zusammenarbeit der VHS mit dem Treffpunkt Süd, dem Bewohnerzentrum und dem Jugendmigrationsdienst der Arbeiterwohlfahrt zustande. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung steuert Geld aus dem Topf „Kultur macht stark, Bündnisse für Bildung“ bei.

Akrobatik in Wort und Spiel

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„Akrobatik in Wort und Spiel“ lautet das Motto. Die Kinder machen Zirkus. Dort, wo sie zu Hause sind, sagen sie Circus, Sirk, Cirque... Die Akteure der internationalen Truppe stammen aus Albanien, Syrien, Kosovo, Serbien, Bulgarien, Russland, Bosnien und Brasilien.

Während der Proben springen die Teller und fliegen die Ringe. So eifrig wie die Jongleure trainieren auch die Drahtseiltänzer, andere wagen sich auf die Laufkugel und halten die Balance. „Guten Morgen, wie geht es Dir“, ruft ein kleines Mädchen Wilfried Moessing zu und winkt. Sie hat in dieser Woche eine Menge gelernt.

In den Sprachstunden geht es unter anderem um Begrüßungsformen, darüber hinaus um die Begebenheiten des Alltags. Vier Dozentinnen vermitteln den Kindern spielerisch die wichtigsten Vokabeln, die es ihnen erleichtern, sich in Soest zurechtzufinden.

Bevor es dann rüber zum Circuszentrum geht, um weiter am Programm zu feilen, wird erst einmal gemeinsam gegessen. In großer Runde schmeckt’s offenbar besonders gut, die Töpfe leeren sich ruck, zuck – ein Kompliment für die Küchen-Crew. - Köp.

Perfekte Mischung beim 9. Soester Zirkusfestival

Soester Anzeiger

In den „Soester Parkgeschichten“ werden die Skulpturen nachts zum Leben erweckt.

 

SOEST - Der Umzug vom angestammten Petrikirchhof in den Park der Stadthalle hat dem Soester Zirkusfestival keinen Abbruch getan. Die Nachwuchsakteure waren fantasievoll und die Profis schräger denn je.

Im Gegenteil: Parkplätze und sanitäre Einrichtungen gibt es reichlich, und ist man erst einmal im Zelt, befindet man sich abgeschottet von der Außenwelt ohnehin in einer sehr eigenen, kleinen Welt. In der ging es am Wochenende seitens der Nachwuchsartisten sehr fantasievoll zu – seitens der Profiakteure schräger denn je.

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Zirkusfestival an der Stadthalle  

Die Nachwuchsartisten des Circus Balloni und drei Künstler der Berliner Truppe „Die Artistokraten“ boten ein perfekt auf einander abgestimmtes Programm. Die Profis aus der Hauptstadt hatten sich eigens für soest Charaktere ausgedacht und ihre Nummern und Moderationen dem Thema angepasst: „Soester parkgeschichten“.

Ballonis und Artistokraten bewiesen hohe Kreativität, um ihre Jonglagen, Clownereien und Artistierien ungewöhnlich zu verpacken. So baumeln die Kinder nicht vom Trapez, sondern als Spinnen und Fliegen aus einem schlaufenförmig herabhängenden Netz, spielten als Rentner Boccia mit den Kugel der Jongleure, sprangen als Grashüpfer über Trampoline, nervten als Einrad fahrende „Rowdies von der Bahnhofs-Wiese“ den Parkaufseher, erwachten des Nachts als Skulpturen zu Leben – oder haderten als clowneske Anzeiger-Fotografin „Petra Dahm“ mit aufmüpfigen Fotomodellen.

Die drei Profis sind sich für keine Grimasse zu schade und geben dem Affen reichlich Zucker, vor allem van Bracht, bei dessen Anblick Vladimir Putin die Flucht ergreifen würde. Als leicht bekleidete Trash-Queen auf dem Einrad mit einer jungen Zuschauerin auf den Schultern wirkte er wie dem „Käfig voller Narren entsprungen“, riss mit seiner Energie und seinem Witz aber alle mit.

Jona-Kinder machen Zirkus

SOEST/LOHNE -  Diesen Spaß gönnen sich die Kinder im Jona-Kindergarten alle drei bis vier Jahre: Eine Woche lang geht es unter Anleitung von erfahrenen Trainern mit Hingabe ins Zirkuswunderland.

Am Ende der Projektwoche geht es auf die Bühne, damit Mamis, Papis, Onkel, Tanten und alle Freunde der Steppkes eine richtig bunte Zirkusvorstellung genießen können.

Am Samstag war es wieder soweit: 26 Kinder wurden zu Zauberern, Jongleuren, Clowns, Fakiren und unerschrockenen Artisten auf dem Drahtseil und am Trapez. Möglich gemacht haben die mehr als einstündige kunterbunte Bühnenshow im Soester Zirkuszentrum Balloni Elke Schmücker und ihr Team. Finanziert wurde das Projekt durch den Förderverein des Kindergartens und ebenso durch eine großzügige Spende des Arbeitskreises „Frauenrundgang Lohne“, wie Kindergartenleiterin Birgit Talits berichtete.

Begleitet von immer wieder langem, kräftigen Applaus, zeigten die Steppkes mit viel Vergnügen, was sie die Woche über einstudiert hatten: Pyramide bauen? Kein Problem. Ein Tanz auf dem Nagelbrett? Ein Klacks! Selbst mit verbundenen Augen balancierten die kleinen Artisten unerschrocken über das dünne Drahtseil, als sei das die normalste Übung der Welt. Flink drehende Teller auf dem spitzen Holzstab, dazu verblüffende Tricks wie das zersägte Kuscheltier oder die „scharfe“ Halskrause für die Lieblingserzieherin sorgten für offene Münder und fröhliche Gesichter. Natürlich ist niemand zu Schaden gekommen – und wie die flinke Augenwischerei nun funktioniert, das werden die kleinen Artisten wohl mit schelmischem Grinsen für sich behalten: Großes Zaubererehrenwort. Kindergartenleiterin Birgit Talits: „Die Kinder haben das richtig toll gemacht, und für die Großen war die Vorführung sicher ein Riesenspaß.“

Für Elke Schmücker war Talits voll des Lobes: „Sie hat wirklich eine tolle Art, mit den Kindern umzugehen.“ - brü

Musical-Projekt zum Möhnesee-Jubiläum

Soester Anzeiger
 
Walter Hönig, hier bei den Vorbereitungen für das Kinder-Zirkus-Musical auf der Seefestbühne, will zum Jubiläumsjahr der Möhnetalsperre die Geschichte des Möhnesees auf die große Bühne bringen. - Archivfoto: Brüggestraße

 

MÖHNESEE - Wenn die letzten Silvesterböller am Himmel über dem Möhnesee verklungen sind, dann ist damit auch der Startschuss für ein Jahrhundert-Ereignis gefallen: Der Möhnesee und die Staumauer werden 100 Jahre alt, und das wird das Jahr über gefeiert.

Walter Hönig, Musical-Macher und Produzent aus Körbecke, tüftelt mit Hochdruck an einem Glanzlicht, das sich in den Festreigen einfügen soll: Eine Musical-Revue soll am 23. Juni 100 Jahre Geschichte und Kultur rund um den Möhnesee auf die große Bühne bringen.

Erfahrung sammelte Hönig bereits reichlich mit Veranstaltungen wie „Stimme der Stadt“ oder im vergangenen Jahr mit dem publikumsträchtigen Kinder-Zirkus-Musical, das auf der Seefestbühne Premiere hatte und bei dem ganz viele junge Stimmen mit Unterstützung des Teams vom Soester Zirkuscentrum Balloni zu gefeierten Stars in der Manege wurden. „Ich habe Spaß dran, das ist genau mein Ding“, sagt Hönig vergnügt, wenn er auf die vor ihm liegende Mammutaufgabe blickt: Musik, Choreographie, ein stimmiger Erzählfaden für stundenlanges Mitmach-Vergnügen – das erfordert Geduld, Ausdauer und Nervenstärke.

Wie immer funktioniert auch diese schöne Geschichte rund um die Menschen am Möhnesee nicht ohne Akteure, die sich fürs Mitmachen begeistern lassen. Gesangssolisten, Tänzer, Schauspieler – die ganze Bandbreite an möglichen Darstellern wird gesucht. Zudem hofft Hönig darauf, dass sich viele Menschen aus Möhnesee finden, die mit ganz eigenen Geschichten vom Leben mit und am See am Erzählfaden mitschreiben. „Ab Mitte Januar geht’s los mit der konkreten Arbeit“, verriet Hönig jetzt auf Anzeiger-Nachfrage. „Ich stelle mir eine Art musikalischer Zeitreise vor, die wir alle zusammen entwickeln, und gemeinsam bringen wir viel Bewegung in die Geschichte –hundert Jahre Möhnesee, da gibt es ganz bestimmt ganz viel zu erzählen.“

Leben soll die Revue von der schauspielerischen Leistung ebenso wie von der Musik und dem Gesang. Ein Projektchor soll sich dafür zusammenfinden, der drei Monate lang intensive Basisarbeit leistet, damit beim Jubiläum alles stimmig klingt. „Niemand sollte sein Licht unter den Scheffel stellen: Der Spaß am Mitmachen steht im Vordergrund, für jeden findet sich eine passende Rolle“, lädt Walter Hönig alle ein, sich die Beteiligung beim Musical auf die Liste der guten Vorsätze für das Möhnesee-Geburtstagsjahr zu setzen.  - brü

Kontakt

Circuszentrum Balloni
Doyenweg 15
59494 Soest

Telefon:  02921 9810560
E-Mail: info@circuszentrum.de

Über uns

Wir sind ein Kinder- und Jugendzirkus, in dem Kinder und Jugendliche eine Freizeitbeschäftigung finden, die ihnen Spaß macht und die soziale Verhaltensweisen wie Rücksichtnahme, Verlässlichkeit und Verantwortungsbewusstsein für sich und andere fördert.

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