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Soester Anzeiger: „Circuszentrum Balloni“ ist nominiert für NRW-Preis

Begehrte Auszeichnung würdigt Leistungen bei der Inklusion / Neun Kategorien

Soest – Das Soester „Circuszentrum Balloni“ ist für den nordrhein-westfälischen Inklusionspreis in der Kategorie „Freizeit und Kultur“ nominiert. Auf die mit insgesamt 32 000 Euro dotierte Auszeichnung hatten sich mehr als 100 Projekte und Initiativen beworben.

Vor der Preisverleihung am 22. September hat Sozialminister Karl-Josef Laumann nun die 21 nominierten Projekte für den in neun Kategorien vergebenen Preis bekannt gegeben.

„Wenn es um die Inklusion von Menschen mit Behinderung geht, dann tut sich viel in Nordrhein-Westfalen. Das zeigen auch in diesem Jahr wieder die zahlreichen Bewerbungen für den Inklusionspreis. Es ist wichtig, dass wir das Engagement der Menschen, die hinter diesen Projekten stehen, gesellschaftlich in den Mittelpunkt rücken. Sie tragen dazu bei, dass Menschen mit Behinderungen ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben führen können. Hierfür gebührt ihnen ein großes Dankeschön“, wird Laumann in einer Pressemitteilung seines Hauses zitiert.

Den Hauptpreis verleiht das Sozialministerium in Kooperation mit der Sportabteilung der Staatskanzlei in diesem Jahr zum Schwerpunktthema „Inklusion durch Sport“.

Dazu wird Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt so zitiert: „Viele Sportvereine leisten im Bereich Sport und Inklusion bereits eine tolle Arbeit für gemeinsames Sporttreiben behinderter und nicht-behinderter Menschen. Daher freuen wir uns, dass der Hauptpreis in diesem Jahr in der Kategorie Sport vergeben wird“.

Der erste Platz wird mit 5 000 Euro ausgezeichnet, der zweite Platz mit 4 000 Euro und der dritte Platz mit 3 000 Euro.

Darüber hinaus vergibt das Sozialministerium jeweils einen Fachpreis in den Kategorien „Arbeit und Qualifizierung“, „Freizeit und Kultur“ (in diese Kategorie fällt der Circus Balloni), „Schulische, außerschulische und frühkindliche Bildung“ und „Barrieren abbauen – Zugänge schaffen“.

Die Gewinner in jeder Kategorie erhalten jeweils 3 000 Euro. Außerdem verleiht die Die Gewinner in jeder Kategorie erhalten jeweils 3 000 Euro. Außerdem verleiht die 

NRW-Stiftung einen mit 5 000 Euro dotierten Sonderpreis zum Thema „Heimat ohne Hindernisse“.

Minister Karl-Josef Laumann wird die von einer Jury aus Fachleuten und Vertreterinnen und Vertretern der Behindertenselbsthilfe gekürten Gewinner am 22. September in Düsseldorf auszeichnen.

Das ist das Circuszentrum  

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2002 gründete die Diplom-Sozial-Pädagogin und Zirkuspädagogin Elke Schmücker in Soest das Circuszentrum Balloni als gemeinnützigen Verein. Ihr Ziel war es, Kindern die Möglichkeit zu geben, selbst in einem Zirkus aktiv zu werden, und damit ihre Persönlichkeitsentwicklung und Sozialkompetenz zu fördern. Heute, 20 Jahre später, hat sich daran nichts geändert. Die Inklusion und Teamarbeit von Menschen mit oder ohne Behinderung steht immer noch im Mittelpunkt der Zirkuspädagogik. Gemeinschaft, Kommunikation und Verantwortungsbewusstsein werden gestärkt. Neben dem wöchentlichen Training, existieren Workshops, inklusive Ferienprojekte, Schnupperkurse oder zirkuspädagogische Seminare. Das Repertoire umfasst Artisten, Clowns, Fakirkünste oder Seiltanz. 20 ehrenamtliche Helfer kümmern sich um Training, Organisation und Requisiten. Das Circuszentrum ist Mitglied in der Landesarbeitsgemeinschaft Zirkuspädagogik NRW, anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und besetzt einen Sitz im Jugendhilfeausschuss der Stadt Soest.

Soester Anzeiger: Die Ballonis sind gerettet - für immer

Carl-Jürgen Schroth kauft die Halle und sichert das Circuszentrum „für alle Zeiten“

VON KLAUS BUNTE

Soest – Die Nachricht fällt fast im Nebensatz, aber sie schlägt ein wie eine Konfettibombe. Albrecht Simons von Bockum-Dolffs, der sich seit dem vergangenen Jahr mit Ann Reismann den Vereinsvorsitz teilt, begrüßt mit ihr und Kassierer Thomas Schnabel das Publikum zur Feier des 20. Geburtstags des Circuszentrums Balloni und dankt den Gründern, Trainern und früheren Vorstandsmitgliedern sowie den wichtigsten Förderern und Unterstützern. Darunter dann plötzlich nahezu beiläufig der Satz: „Wir sind froh und glücklich, dass die CJS Immobilien Gesellschaft von Carl-Jürgen Schroth jetzt Besitzer dieses Gebäudes ist. In ihr haben wir einen großen Förderer und Zirkusfreund als Vermieter, der uns jetzt schon unterstützend zur Seite steht. Damit hat auch endlich die ungewisse Zukunft dieser Halle und des Circuszentrums ein Ende.“

Tatsache: Die Firma Carl-Jürgen Schroths, der in Soest vor allem als Kunstsammler bekannt ist und der einen eigenen Ausstellungsraum im Museum Wilhelm Morgner hat, hat den gesamten Gebäudekomplex aufgekauft – zumindest so gut wie. Denn der eigentliche Eigentums-Übergang finde erst in einigen Tagen statt, daher sei man bislang mit der Nachricht noch nicht an die Öffentlichkeit gegangen. Schroth verfolgt damit eine Mischung aus wirtschaftlich-pragmatschen und künstlerisch-emotionalen Zielen: „Ich brauchte für meine Stiftung Konzeptuelle Kunst ein Objekt, das Erträge bringt, um sie damit irgendwann nach meinem Tode weiterhin finanziell stabil zu halten. Da kam dieses Objekt genau recht.“ Der Komplex besteht letztlich nicht allein aus dem Kinder- und Jugendzirkus. Die übrigen Elemente werden in kleinere Parzellen verwandelt und vermietet, „und damit ist das Circuszentrum zugleich für alle seine Tage gesichert. Das war für mich der emotionale Teil der Investition. Dann haben die Ballonis endlich ihre Ruhe.“

Für die Ballonis endet damit eine Zitterpartie, die vor zwei Jahren mit einem Eigentümerwechsel des Gebäudes am Doyenweg begann. Die neuen Besitzer hatten eigentlich andere Pläne für das Gebäude, „ab da hatten wir die ganze Zeit nach neuen Räumen geschaut, und das war nicht einfach“, so Elke Schmücker, die Leiterin des Circuszentrums. Nun aber hatten sich die bisherigen Eigentümer zum Verkauf entschlossen.

Das dürfte neben allen warmen Worten und süßen Torten das schönste Geschenk sein für die Ballonis. Entsprechend gelöst war die Stimmung am Festwochenende, das am Freitag mit einer Vorstellung der Jugendgruppe begann. Das Programm einzustudieren war hart genug gewesen, da Corona-bedingt dauernd jemand ausfiel. Besonders rührend, wie selbstverständlich hier Jugendliche mit und ohne Behinderung oder Einschränkungen zusammen auftreten. Das dürfte genau jene „Herzenswärme“ sein, die Christiane Mackensen in ihrem Grußwort als stellvertretende Bürgermeisterin betonte: „Sie ist es, die es allen Kindern und Jugendlichen ermöglicht, mitzumachen und immer wieder aufzutreten – Frau Schmücker, das müssen Sie sich nun einmal anhören, aber das ist Ihr Verdienst!“

Und diese Teilnahme wird wirklich allen ermöglicht. So stieß unlängst ein kurdischer Flüchtling zu der Jugendgruppe, „und ich mache seit über 20 Jahren Zirkus, aber so etwas wie den habe ich noch nicht erlebt“, kündigte ihn Trainer und Beisitzer Stefan Lamberty an, bevor der drahtige junge Mann, Spezialist in der Disziplin Parcour, aus dem Stand einen Salto und Flick Flack nach dem anderen schlug. Am Samstag und Sonntag dominierten Spiel und Spaß beim Zirkusfest im und um das Zentrum, mit Darbietungen der Kinder des Circuszentrums sowie der Musikschule Soest.

Ar­tis­ten fei­ern auf dem „Place de Bal­lo­ni“

Kin­der- und Ju­gend­zir­kus-Ver­ein wird 20 Jahre alt und lädt zum Doy­en­weg ein

VON HEYKE KÖP­PEL­MANN

 
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Die Proben laufen: Die „Ballonis“ freuen sich drauf, nach zweijähriger Pause endlich wieder vor Publikum auftreten zu dürfen. Foto: Dahm
 

Soest – An den Start vor 20 Jah­ren er­in­nert sich Elke Schmü­cker genau. Sie ge­hört mit David Selle zu den Ide­en­ge­bern und In­itia­to­ren des Soes­ter Kin­der- und Ju­gend­zir­kus: Die jun­gen Ar­tis­ten tra­ten sei­ner­zeit in der Wal­dorf­schu­le auf, denn auf der Suche nach einem ei­ge­nen Quar­tier lief das Trai­ning zu­nächst in der dor­ti­gen Turn­hal­le. Viele wei­te­re Pre­mie­ren und Vor­stel­lun­gen folg­ten, immer be­glei­tet von be­geis­ter­ten Zu­schau­ern, die in einem vol­len Haus stür­misch ap­plau­dier­ten.

Nun be­geht der Ver­ein sei­nen run­den Ge­burts­tag, und zwar pas­send zum An­lass auf dem „Place de Bal­lo­ni“ am Doy­en­weg, wo auch das Do­mi­zil der Bal­lo­nis steht, eine frü­he­re Ge­wer­be­hal­le. Gut tau­send Kin­der übten bis­her schon ihre Kunst­stü­cke ein und feil­ten an ihren Shows. Ehe­ma­li­ge er­zäh­len häu­fig, wie schön es war, zum ers­ten Male auf der Lauf­ku­gel zu ba­lan­cie­ren, mit dem Ein­rad seine Run­den zu dre­hen, auf dem Seil zu tan­zen, die Keu­len sprin­gen, das Dia­bo­lo sau­sen zu las­sen und die leuch­ten­den Augen der Be­su­cher zu sehen. Be­kannt ist der Ver­ein für seine en­ga­gier­te in­te­gra­ti­ve Ar­beit. Team­ar­beit wird gro­ß­ge­schrie­ben, einer hilft dem an­de­ren.

Jetzt wird ge­fei­ert, und die Bal­lo­nis freu­en sich auf viele Gäste. Elke Schmü­cker: „Nach zwei Jah­ren Pause in der Pan­de­mie möch­ten die jun­gen Ar­tis­ten end­lich wie­der vor Pu­bli­kum ste­hen.“ Die Grup­pen laden zum Cir­cus­zen­trum ein und zie­hen drau­ßen unter frei­em Him­mel ein gro­ßes Fest auf. Die Bal­lo­nis ent­füh­ren ihre Be­su­cher auf einen Platz vol­ler Stra­ßen­kunst und Poe­sie. Was die Fans er­war­tet? Die Ant­wort Elke Schmückers lau­tet: „Alle dür­fen sich auf Akro­ba­tik, Jon­gla­ge, Clow­ne­rie, Tra­pez­ar­tis­tik und Wal­king-Acts freu­en, und das hof­fent­lich bei schö­nem Wet­ter.“

Im Mit­mach-Zir­kus hat dann jeder die Mög­lich­keit, ei­ge­ne Ta­len­te auf die Probe zu stel­len und zu tes­ten, ob es ihm viel­leicht ge­lingt, Bälle oder Ringe in die Luft zu wer­fen und ge­schickt wie­der auf­zu­fan­gen. Die Mu­sik­schu­le Soest wird den Ge­burts­tag mit ihren Dar­bie­tun­gen be­rei­chern. Das Pro­gramm für das runde bunte Fest sieht ei­ni­ge Über­ra­schun­gen vor und eben­so ku­li­na­ri­sche High­lights.

„Was für ein Cir­cus“, heißt es von Be­ginn an bei den Bal­lo­nis, die in­zwi­schen nicht mehr aus Soest weg­zu­den­ken sind. Der Ein­tritt zur Ge­burts­tags-Ver­an­stal­tung ist frei – der Kin­der- und Ju­gend­zir­kus bit­tet aber um Spen­den, damit die in­klu­si­ons­ori­en­tier­te, zir­kus­päd­ago­gi­sche Ar­beit auch die nächs­ten 20 Jahre wei­ter wach­sen kann.

In­for­ma­ti­on

21. Mai, 15 bis 19 Uhr sowie 22. Mai, 11 bis 15 Uhr, „Place de Bal­lo­ni“ – Zir­kus­fest, Cir­cus­zen­trum Bal­lo­ni , Doy­en­weg 15, Soest; www.​cir​cusz​entr​um.​de; Te­le­fon 02921/9810560.

Wir möchten bleiben!

Der Soester Kinder- und Jugendzirkus Wir sind wichtig! Wir möchten bleiben

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Das Circuszentrum Balloni e.V. hat seit 19 Jahren seine Heimat am Doyenweg in Soest. Nach einem Eigentümerwechsel vor zwei Jahren, wird das Gebäude nun erneut verkauft. Der Verein hat große Sorge, dass nach Ablauf des Mietvertrags (01.03.2025) der Verbleib des Kinder- und Jugendzirkus in der durch viel Eigeninitiative hergerichteten Zirkushalle, nicht mehr gesichert ist.
Das Circuszentrum Balloni bietet seit 20 Jahren für alle Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, sich in der Zirkuswelt auszuprobieren und ihre Talente und Stärken zu entdecken. Am wöchentlichen Training nehmen ca. 120 Kinder- und Jugendliche mit und ohne Behinderung teil. Unsere Artist:innen können in einem geschützten Raum, Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten und Kompetenzen aufbauen. Gelebte Wertschätzung gegenüber einer vielfältigen Gesellschaft ist uns wichtig.
Um unsere inklusionsorientierte Arbeit auch in Zukunft weiterführen und ausbauen zu können, brauchen wir eine sichere räumliche Perspektive.
Gesucht wird daher: Ein Investor dem soziales Engagement am Herzen liegt, der Interesse an der Immobilie am Doyenweg hat und unserem Verein dort langfristig ein Zuhause gibt.
Die Immobilie soll kurzfristig verkauft werden. Das Exposé ist hier zu finden: https://www.groegerhaus.de/aktuelle-objekte/
Mehr über „die Ballonis“ finden Sie hier: www.circuszentrum.de
Kontakt zu uns kann gern per E-Mail über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. aufgenommen werden.
Herzlich grüßt der Vorstand des Circuszentrums
Ann Reismann, Albrecht Simons von Bockum-Dolffs, Thomas Schnabel, Elke Schmücker, Anke Sindermann

Soester Anzeiger: Ballonis suchen neues Zuhause

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Bal­lo­nis su­chen neues Zu­hau­se 

Vor­stand in Sorge, weil die Zu­kunft der Zir­kus­hal­le nicht ge­si­chert ist

VON HEYKE KÖP­PEL­MANN

Soest – Ei­gent­lich würde die Trup­pe jetzt kräf­tig Pläne schmie­den und sich über­le­gen, wie sie ihr Pu­bli­kum be­geis­tern könn­te. Der Ver­ein „Cir­cus­zen­trum Bal­lo­ni“ wird in ei­ni­gen Mo­na­ten 20 Jahre alt, ein guter Grund zum Fei­ern. Doch der­zeit prä­gen Sor­gen die Stim­mung so man­chen Mit­strei­ters: Co­ro­na er­schwert die täg­li­che Ar­beit und lässt die fi­nan­zi­el­len Res­sour­cen schmel­zen. Dazu müs­sen sich die Bal­lo­nis auch noch nach einem neuen Quar­tier um­se­hen. Denn mit einem Ei­gen­tü­mer­wech­sel sei der Ver­bleib in der Halle am Doy­en­weg in Zu­kunft nicht mehr ge­si­chert. Das be­rich­tet Elke Schmü­cker vom Vor­stand. Die jun­gen Ar­tis­ten, ihre Trai­ner sowie alle, die vor und hin­ter den Ku­lis­sen hel­fen, brau­chen drin­gend ein neues Zu­hau­se.

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Der Ab­schied nach so lan­ger Zeit falle zwar sehr schwer, hebt Elke Schmü­cker her­vor, doch biete sich auch die Chan­ce, den Ein­satz unter dem Motto „Zir­kus für alle“ noch zu in­ten­si­vie­ren.

Die Ma­ne­ge ge­hört Kin­dern und Ju­gend­li­chen mit und ohne Be­hin­de­rung. Das Aus­bil­dungs­team setzt bei ihren Stär­ken an, alle hel­fen sich ge­gen­sei­tig, sie ler­nen von- und mit­ein­an­der, ob sie auf dem Seil ba­lan­cie­ren oder am Tra­pez weit durch den Raum schwin­gen, wenn sie das Dia­bo­lo flit­zen und die Keu­len tan­zen las­sen. Viele wach­sen über sich hin­aus, stau­nen, was sie alles kön­nen, ste­hen strah­lend im Schein­wer­fer­licht und freu­en sich über den Ap­plaus. Die Bal­lo­nis möch­ten das in­klu­si­ve An­ge­bot als Schwer­punkt noch aus­bau­en, des­halb fände der Ver­ein ein mo­der­nes Do­mi­zil mit einer bar­rie­re­frei­en, roll­stuhl­ge­rech­ten Aus­stat­tung ein­fach klas­se. Weil auch die Luf­tar­tis­tik zum Pro­gramm ge­hört, dür­fen die Räume nicht zu nied­rig, son­dern müss­ten fünf bis sechs Meter hoch sein.

Das rein eh­ren­amt­lich ge­führ­te Soes­ter Zir­kus­zen­trum ist be­liebt. Elke Schmü­cker nennt ei­ni­ge Zah­len, um das große En­ga­ge­ment zu ver­deut­li­chen: In den bis­her 19 Jah­ren nah­men um die 1000 Kin­der, Ju­gend­li­che und junge Er­wach­se­ne am Trai­nings­be­trieb teil, wö­chent­lich sind es 120 im Alter von fünf bis 22 Jah­ren. Seit der Ver­eins­grün­dung fan­den 80 große Auf­füh­run­gen statt, die von etwa 20 000 Zu­schau­ern be­sucht wur­den.“ Dar­über hin­aus lie­fen wei­te­re Pro­jek­te mit Gast­spie­len in Se­nio­ren­zen­tren, bei Stadt­fes­ten und in Kin­der­gär­ten.

In der Pan­de­mie ist es ruhig in der Halle, geübt wird trotz­dem, und zwar zu­hau­se mit Vi­de­os im In­ter­net. Mit klei­nen Fil­men hält das Team Kon­takt – in der fes­ten Hoff­nung, sich bald in grö­ße­rer Runde wie­der­zu­se­hen und die Num­mern in der Grup­pe ein­zu­stu­die­ren. „Wir brau­chen eine lang­fris­ti­ge Per­spek­ti­ve“, meint Elke Schmü­cker, die un­ge­wis­se Si­tua­ti­on sei der­zeit für alle sehr be­las­tend.

Der Vor­stand setzt alles daran, ein ge­eig­ne­tes Quar­tier zu fin­den – bis­her ver­ge­bens. „Wir sind dank­bar für jeden Tipp – und für jede Un­ter­stüt­zung“, fügt sie hinzu, „viel­leicht fin­den sich ja In­ves­to­ren oder Spon­so­ren, die sich mit uns auf den Weg ma­chen und un­se­re Vi­si­on von einem in­klu­si­ven Zir­kus­zen­trum wahr wer­den las­sen, das dann ein leuch­ten­des Bei­spiel für ge­leb­te In­klu­si­on in Soest wer­den könn­te.“

In­for­ma­tio­nen

Wer den Bal­lo­nis hel­fen möch­te, ihren Traum zu ver­wirk­li­chen, fin­det wei­te­re In­for­ma­tio­nen unter www.​cir​cusz​entr​um.​de

Soester Anzeiger: Kinder machen in den Sommerferien Zirkus

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Behinderte und nichtbehinderte Kinder üben im Circuszentrum Balloni ihre Kunststücke ein. Noah, Pul und Josefine (vorne, von links), wagen sich aufs Drahtseil. © Dahm
Heyke Köppelmann
Soest. Noah ist ein Zauberer und will das Publikum mit seinen Tricks verblüffen. Emily wagt sich aufs Trapez und findet es toll, beinahe schwerelos durch die Luft zu schweben. 23 Kinder machen Zirkus und tummeln sich drei Tage lang in der schillernden Welt der Artisten. Die Spannung steigt, denn am Ende  öffnen sich die Türen für das „hochverehrte Publikum“. 
Junge Künstler mit und ohne Behinderung stehen im Circuszentrum Balloni am Doyenweg gemeinsam in der Manege. Diese Aktion der Initiative Kulturrucksack NRW trägt den Titel „All inclusive“, und die Proben, die derzeit laufen, zeigen es auf den ersten Blick: Die Kinder halten zusammen, einer unterstützt den anderen, alle wissen, dass sie sich aufeinander verlassen können.

Im Zirkus ist es selbstverständlich, sich gegenseitig zu helfen“, betont Elke Schmücker, im Rathaus zuständig für den Bereich Jugendarbeit.  Morgens um 10 Uhr: Die Proben beginnen, die Halle füllt sich. Trainer Jürgen Klug weiß die Truppe zu begeistern, noch eineinhalb Tage haben alle Zeit, ihre Nummern einzustudieren – und jeder hat das Passende für sich gefunden. Die einen entscheiden sich die Bewegung, andere für das darstellende Genre. Die Luftakrobatik sei besonders angesagt, berichtet Elke Schmücker. Vor allem bei den Mädchen stehe das Trapez hoch im Kurs, doch allmählich entdeckten auch die Jungen dieses vielseitige Turngerät, das an der Decke hängt, für sich.

 Andere bleiben lieber auf dem Boden oder balancieren auf dem Drahtseil. „Es ist einfach schön, vor Publikum aufzutreten und Applaus zu bekommen“, freut sich Luisa schon auf die Abschlussvorstellung. 

Nun dauert es nicht mehr lange, und die Kinder stehen im Scheinwerferlicht. Das Publikum wird staunen, was die Nachwuchs-Magier zustande bringen. „Passend zu den Ferien bauen wir Urlaubsutensilien wie Handtücher und Sonnenbrillen als Requisiten ein“, verrät Jürgen Klug. 

Auch die Clowns sind gut drauf, denn sie wollen die Zuschauer bei Laune zu halten. Laura gehört zu ihnen, und sie ist überzeugt, dass es einiges zu lachen gibt. Familie und Freunde sind eingeladen, sie sollen einen wunderschönen Nachmittag erleben.

 Wer hoch hinaus will, darf keine Angst haben, und wer die schwarze Kunst beherrschen möchte, muss das Publikum in die Irre führen. Mit dieser bunten Mischung aus Revue und Illusion warten die Kinder auf, und bei allem, was sie einüben, ist Teamarbeit gefragt.

 Das klappt prima, weiß Elke Schmücker aus Erfahrung. Die 10- bis 14-Jährigen genießen die Wertschätzung, die sie erfahren, sie machen mit und sie staunen, was sie können, erkennen ihre Talente und sind neugierig darauf, was sie noch alles lernen. Sie tauchen, so Elke Schmücker, in eine neue Welt ein. Handicaps spielten keine Rolle. „Hereinspaziert“, heißt es  bei der Premiere zum Finale des Ferienspaßes. 

Ob sie Lampenfieber haben? „Ein bisschen“, lautet die Antwort zweier Freundinnen. Sie sind sich sicher: Alle Aufregung ist verflogen, sobald die Musik erklingt und das Publikum erwartungsfroh auf seinen Plätzen sitzt. Die Kinder versprechen unvergessliche Momente. Toi, toi, toi – es möge gelingen!

Kontakt

Circuszentrum Balloni
Doyenweg 15
59494 Soest

Telefon:  02921 9810560
E-Mail: info@circuszentrum.de

Über uns

Wir sind ein Kinder- und Jugendzirkus, in dem Kinder und Jugendliche eine Freizeitbeschäftigung finden, die ihnen Spaß macht und die soziale Verhaltensweisen wie Rücksichtnahme, Verlässlichkeit und Verantwortungsbewusstsein für sich und andere fördert.

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